30.06.2025
Unternehmen, die ihre digitalen Produkte regelmässig mit echten Nutzer:innen testen, profitieren von einer höheren Kundenzufriedenheit, besseren Conversion Rates und tieferen Kosten. Warum sich User Research lohnt und wie sich das auf Umsatz und Effizienz auswirkt, erfährst du in diesem Beitrag.
Die digitale Welt wird immer komplexer. Kund:innen erwarten intuitive und reibungslose Interaktionsmöglichkeiten mit Unternehmen. Doch Unternehmen, die ihre Onboarding-Journeys, Websites, Portale oder Apps ohne echtes Nutzerfeedback entwickeln, laufen Gefahr, wertvolle Potenziale zu verschenken und unnötige Kosten zu verursachen. Usability Testing hilft, digitale Barrieren zu identifizieren, Probleme frühzeitig zu erkennen und die User Experience gezielt zu optimieren.
1. Umsatzwachstum durch Steigerung der Conversion Rate
Ein nutzerfreundliches digitales Produkt sorgt für eine höhere Conversion Rate. Bereits kleine UX-Optimierungen können die Abschlussrate deutlich steigern. Nutzerfreundliche Websites und Apps reduzieren die Absprungrate und führen die Besucher:innen effizienter zum gewünschten Ziel – sei es ein Kauf, eine Anmeldung oder eine Kontaktanfrage. Schon eine Steigerung der Conversion Rate im E-Commerce von 2 % auf 2,5 % lohnt sich: Kaufen von 10’000 monatlichen Website-Besucher:innen nicht nur 200 sondern 250 Kund:innen einen Warenkorb im Wert von 50 CHF, so sind das schon 2’500 CHF mehr Umsatz pro Monat.
Eine bessere Usability bedeutet also direkt mehr Umsatz.
2. Niedrigere Akquisitionskosten durch bessere UX
Traffic zu generieren ist teuer – besonders in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Wenn viele Nutzer:innen eine Seite aufgrund schlechter Usability schnell wieder verlassen, steigen die Kosten pro Neukund:in (Customer Acquisition Cost, oder kurz: CAC) enorm.
Ein Rechenbeispiel aus der Praxis: Nehmen wir an, du zahlst für eine Anzeige 1 CHF pro Klick. Klicken 100 Personen auf die Anzeige und eine Person davon schliesst dann einen Kauf ab (Conversion Rate = 1 %), kostet dich die Gewinnung einer neuen Kund:in 100 CHF. Kannst du hingegen durch User Testing und Usability Optimierung die Conversion Rate auf 5 % steigern, zahlst du nur 20 CHF pro gewonnener Neukund:in.
Mit Hilfe von Usability Testing kannst du also sicherstellen, dass mehr der gewonnenen Website-Besucher:innen tatsächlich konvertieren. Das senkt deine Akquisitionskosten pro Kund:in.
3. Höhere Kundenzufriedenheit und Kundenbindung
Ein positives Nutzungserlebnis hat nicht nur kurzfristige Effekte, sondern stärkt langfristig die Kundenbindung und führt zu mehr Wiederkäufen und Weiterempfehlungen. Usability Testing hilft, die Erwartungen der Nutzer:innen besser zu verstehen und gezielt zu erfüllen – das steigert die Zufriedenheit, schafft Vertrauen und steigert die Kundenbindung.
Zufriedene Bestandskund:innen sind in der Regel günstiger zu halten als neue zu gewinnen. Zudem geben zufriedene Bestandskund:innen durchschnittlich mehr aus. Beispielsweise führt laut einer Studie von Bain & Company bei Finanzdienstleistungen eine 5 %ige Steigerung der Kundenbindung zu einer Gewinnsteigerung von mehr als 25 %.
Wer also in eine gute UX investiert, senkt nicht nur Kosten, sondern steigert die Kundenzufriedenheit und schafft eine Basis für nachhaltiges Wachstum.
4. Reduktion der Supportkosten
Unklare Navigation, verwirrende Prozesse oder schwer verständliche Inhalte führen häufig zu Support-Anfragen, die dein Unternehmen sehr viel Geld kosten. Kundenzentrierte Unternehmen im Massenmarkt, wie zum Beispiel die Swisscom, testen ihre Produkte (z. B. Anleitungen für die Installationen von Internet-Routern) intensiv mit Nutzer:innen, um Supportanfragen zu vermeiden. Sie wissen: Durch gezieltes Usability Testing lassen sich typische Probleme frühzeitig erkennen und adressieren – bevor diese zu kostspieligen Supportfällen werden.
5. Senkung der Entwicklungskosten
Unklare Benutzerführung und suboptimale UX-Designs führen oft zu aufwendigen Nachbesserungen in der Entwicklung. Je später im Entwicklungsprozess Probleme entdeckt werden, desto teurer wird ihre Behebung. Stell dir vor, du stellst nach dem Go-Live deiner neuen Website fest, dass die Nutzer:innen mit der Navigation und Struktur der Website nicht zurechtkommen. Die Navigation muss grundlegend überarbeitet werden. Im laufenden Betrieb ein schwieriges und kostspieliges Unterfangen, das UX-Designer:innen, Content Strateg:innen und Entwickler:innen involviert. Mit einem User Testing anhand eines Prototyps hätte man diese Probleme einfach und kostengünstig erkennen und beheben können. Tests in frühen Phasen helfen, Designfehler frühzeitig zu erkennen und Entwicklungskosten nachhaltig zu senken.
6. Steigerung der Effizienz von Mitarbeiter:innen
Nicht nur Kund:innen profitieren von einer guten Usability – auch interne Prozesse lassen sich optimieren. Gut durchdachte digitale Tools und Plattformen erhöhen die Effizienz von Mitarbeiter:innen, indem sie Zeit sparen und Fehlerquellen minimieren. Kann beispielsweise ein Unternehmen bei einer Aufgabe, die eine Mitarbeiter:in 10-mal täglich asuführt, jeweils 1 Minute Arbeitszeit einsparen, so spart diese Mitarbeiter:in insgesamt 10 Minuten am Tag. Sparen 25 weitere Mitarbeiter:innen auch diese 10 Minuten pro Tag ein, so ist schnell ein halber Tag Arbeitszeit gespart. Besonders bei repetitiven Arbeiten, die viele Mitarbeiter:innen ausführen, lohnt es sich, genau hinzuschauen. So bleibt mehr Kapazität für wertschöpfende Tätigkeiten.
Fazit: User Research zahlt sich aus
Unternehmen, die regelmässig Usability Tests durchführen, profitieren von zufriedeneren Kund:innen, gesteigerten Umsätzen, niedrigeren Kosten und effizienteren Prozessen. Besonders für KMUs ist es entscheidend, die digitale Nutzererfahrung kontinuierlich zu optimieren, um im Wettbewerbsumfeld bestehen zu können. Investitionen in Usability Testing zahlen sich somit mittel- bis langfristig immer aus und sorgen für ein nachhaltig besseres Geschäftsergebnis.
11.06.2025
Warum sich Usability Testing lohnt: Mehr Ertrag, weniger Kosten